Mittwoch, der dritte Tag, ist immer der kürzeste. Wer jedoch nun denkt, es sei nichts passiert, den werden wir eines Besseren belehren. Im Grunde genommen hat der heutige Vormittag uns Nennenswertes für mindestens zwei Ausgaben geliefert, und das durch alle Altersklassen hindurch! Mitten in die morgendliche Ruhe, wo die erste Tasse Kaffee auf das gleichmäßige Brummen der Eismaschine trifft,
kein Kindergeschrei die Romantik des sanften Nebels im gedimmten LED Licht auf den Plexiglasscheiben verschluckt, ertönt aus heiterem Himmel der Schlachtruf der begeisterten Protagonisten aus der U9/11 zum
Angriff auf den Hallenfrieden. Während sich der Erste unter lautstarken Zuspruch für einen kopflosen Untoten hält, versucht ein anderer, sich mühevoll selber an einen Kleiderhaken zu hängen.
Gestern noch erahnt, heute bereits Realität: Der schlummernde Riese ist erwacht! Den Quatschmodus von jetzt auf gleich hochgefahren und Trainer sowie Betreuer damit völlig aus ihrer Komfortzone gerissen.
Glücklicherweise hat der ein oder andere Betreuer oder Trainer zu Anfang der Woche schon einmal selektive Pausen eingelegt. Jene die es unklugerweise versäumt hatten, zollen heute bereits Tribut. Fast schon traurig, gestandene Vereinsikonen so abbauen zu sehen.
Bei genauer Recherche, ist im Rückblick auf die erbrachten Rekorde vom Montag fast einer der größten Rekorde überhaupt in der ECB Campgeschichte vergessen worden: Noch nie in der Vereinsgeschichte hatten wir einen Teilnehmer, der eine längere Anreise auf sich genommen hat, als Oskar. Er ist aus der Nähe von Kassel 243 km angereist, um bei uns dabei zu sein! Bravo! – Wer nun meint zukünftig diesen Rekord toppen zu wollen, plane den Umzug bitte erst in die zweite Woche der Herbstferien ein, in der ersten ist ja bekanntlich
Camp und alle helfenden Hände werden zunächst hier benötigt. Da wir uns nun bereits in der Rubrik der außergewöhnlichen Leistungen befinden, möchten wir einen Athleten aus der U17/20 Trainingsgruppe keinesfalls unerwähnt lassen, der beim Frühstück sage und schreibe 32 Minuten am Stück durchweg gegessen hat. Und ja, wir reden hier von einem aktiven Kauen
und etwa 12-15 Brötchenhälften. Ob es nun in die Rubrik „Rekord“ oder „irre“ einzuordnen ist, wird noch stark diskutiert. Zumindest ist die Campleitung sich einig: Im nächsten Jahr wird für diesen Teilnehmer die Gebühr drastisch erhöht und wir gehen auch davon aus, dass die Familie dieses Teilnehmers, deren Namen wir aus Datenschutz Gründen nicht nennen dürfen, bereits seit Jahren damit rechnet.
Aufgrund dieser doch erheblichen Verzögerung im Betriebsablauf (übrigens auch das Lieblingswort der Deutschen Bahn), wussten die Übungsleiter nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen und nutzten das erst kürzlich angeschaffte Trainingstool Blaze Pods, um sich ihrer Jugend ohne Smartphone zu erinnern und
Senso damit zu spielen.
Sollten sich einige unserer Leser bereits jetzt fragen, wo denn die so heiß angepriesenen Rekorde aus der U13/15 bleiben, können wir alle beruhigen, die sind jetzt an der Reihe. Alle Eishockey Eltern wissen – oder stellen es zumindest im Laufe der Jahre fest – dass die Wahl der Sportart ihrer Sprösslinge einhergeht
mit einigen Ausgaben, die man vielleicht beim Schach nicht unbedingt hätte. Dass das Wachstum die finanziellen Ausgaben zwangsläufig ankurbelt, ist nun einmal unabdingbar und so vielleicht auch zu verkraften. Wenn aber der Bauer Vapor HYP2LITE auf einmal aus zwei Teilen besteht, löst das auch bei hart gesottenen Hockeyeltern immer wieder leichtes Entsetzen und unkontrollierten Tränenfluss aus. Glückwunsch an dieser Stelle an die Betroffenen, so spät in der Campwoche hat es noch nie einen
erwischt. Rekord! Das zeigt auch, wie sorgsam die Jugend mit ihren Sachen umgeht. Auch hier mussten wir
den Betroffenen aus Datenschutz unkenntlich machen.
Kurz vor Beginn unseres heutigen Teamevents wurde uns noch verwirrendes Bildmaterial zugespielt.
Wir sind natürlich um das Wohlergehen aller Beteiligten bemüht, auch das leibliche Wohl darf bei der dauernden körperlichen Aktivität nicht vernachlässigt werden. Umso besorgter waren wir, zwei Athleten aus der U20 Gruppe zu sehen, die sich unmittelbar nach dem heutigen Mittagessen (Frikadellenbrötchen,
wahlweise mit und ohne Salat), Kost aus einem Schnellrestaurant haben kommen lassen. Irrtümlicherweise dachten wir, die beiden hätten nicht genug Essbares von uns erhalten. Der Sachverhalt klärte sich aber
glücklicherweise schnell auf. Sie hatte einfach keine Lust auf Hackfleisch, deswegen die Alternative. Wir lassen das mal unkommentiert stehen.
Zum Schluss noch eine kurze Erklärung zur heutigen Überschrift. Es waren weise Worte eines unserer Teilnehmer. Schönen Abend! Wir freuen uns auf morgen,