Liebe Leser der Herbstzeitung,
bevor wir heute einen der längsten Tage reflektieren, kommen wir nicht umher das gestrige Teamevent, den Besuch im Tiki Kinderland, näher zu beleuchten.
Um es vorweg zu nehmen: Es war wieder einmal ein Hochgenuss, die bereits schwächelnden Protagonisten der Campwoche zu sehen, wie sie nochmals alle verbliebenen Kräfte mobilisieren und den Rest ihrer Energie auf Trampolin oder aufblasbarem Blauwal ausleben. Die Intensität des Tobens steht hierbei dem Trainingseifer in nichts nach. Fest steht nur, das Duschen hätte man sich eigentlich sparen können.
Ausgesprochen positiv zu vermerken ist, dass die älteste Trainingsgruppe U17/20 sich rührend um die Kleinsten gekümmert hat, nicht nur als Spielpartner sondern auch als Bodyguard. Erstaunlicherweise waren diverse Spielgeräte für den ECB immer frei.
Bei zwei Athleten führte das soziale Engagement sogar soweit, sich emotional komplett zu öffnen.
Der stets nach außen getragene harte Kern, wich der Romantik und Leidenschaft und verschaffte sich in der Darbietung des bis dato geheim gehaltenen Lieblingsfilmes einen Oscar-reifen Auftritt. Ob die beiden vorher zusammen in einem Auto waren entzieht sich allerdings unserer Kenntnis… 😊
Zusammen gefasst möchten wir festhalten, Tiki war wieder ein Erfolg. Herzlichen Dank, liebe Debbie, dass Du uns das jedes Jahr aufs Neue ermöglichst!
Jetzt aber rein ins aktuelle Tagesgeschäft.
Wie die meisten unserer Leser wissen, ist die U13 täglich dazu angehalten, ihre gesamte Ausrüstung über Nacht im unteren Teil des Containers zu deponieren, welcher bekanntlich durch die Geruchsgladiatoren aus der U15 bewohnt wird. Für alle, die noch nie in den Genuss des morgendlichen Türöffnens am Containers nach mehreren Tagen Camp gekommen sind, sei gesagt: Es ist wie ein Bayer Bio- Chemie Unfall in den Tropen. – Dass uns dort keine bisher unentdeckten Lebensformen entgegenkommen, grenzt beinahe an eine Sensation. Erstaunlicherweise ist dieses Biotop von allen Teilnehmenden hoch angesehen und man ist mächtig stolz darauf. Es ist zwar nicht wirklich verwunderlich, dass jenes toxische Umfeld nur mit einem Sicherheitsabstand zu passieren ist, wenn sich aber noch dazu ein nicht zu definierender, ohrenbetäubender Bass gesellt, der den Boden beben lässt, wird einem kurz der Eindruck vermittelt, man sei in einem seismisch aktivem Solfatarenfeld auf Island.
Es lebe der Urlaub! 😊
Welch desaströsen Auswirkungen der dauerhafte Aufenthalt in diesem Bereich tatsächlich hat, mussten wir heute leider mit ansehen. Trotz vieler gemeinsamer Jahre als Trainerkollegen und persönlicher Freundschaft ist Stephan bis jetzt davon überzeugt ein gemeinsames Bild mit Mirco für das Familienalbum gemacht zu haben. Wir hoffen auf eine vorübergehende Form von Amnesie.
Das genaue Gegenteil in Form eines messerscharfen Verstandes, der in diesen jungen Jahren bereits seinesgleichen sucht, bewies Charlie aus der U11. Nicht nur gab dieser Jungathlet bei der Athletikeinheit in der Turnhalle vorbildlich Sit-Ups als Anschauungsunterricht zum Besten – peinlich berührt über sein zerrissenes Oberteil – sondern schmetterte sogar den scherzhaft gedachten Zwischenruf seines Trainers René: „Du kannst das tragen, bei mir würde es Sch…. aussehen!“ souverän mit einem lapidaren “Stimmt!” ab. Das nennen wir mal schlagfertig.
Was jedoch am heutigen Tag besonders auffiel, war der schleichende Verlust der Agilität durch alle Altersklassen hindurch. Wenn heute früh noch Training-Sondereinheiten absolviert wurden oder das Plexiglas-hingebungsvoll bemalt wurde, Fragen nach dem Wohlbefinden beantworten wurden mit: „Alles top, überhaupt nicht anstrengend hier!“…
war der berühmte Schnitzeltag der absolute . um es in der Gamersprache auszudrücken – „Endgegner“ für wahrlich die meisten Teilnehmer. Einen großen Dank an dieser Stelle an Marco, unseren Johann Lafer der Campküche! Anstatt auf seinem heiß, geliebten Motorrad durchs Bergische Land zu cruisen, zieht er es vor, 40 kg Kartoffeln zu schälen und 200 Schnitzel zu braten, wäre auch mein Favorit.
Zurück aber zum Thema der schleichenden Ermüdung und der damit verbundenen Überschrift der heutigen Ausgabe. Wie jeder weiß besteht Mikado aus herumliegenden Holzstäbchen, die nicht bewegt werden dürfen. Ein ähnliches Bild eröffnete sich uns heute nach dem Mittagessen. Nicht nur, dass die Übungsleiter mental
sondern auch körperlich unseren Sportlern wieder einmal alles abverlangten,
der bereits erwähnte Schnitzelgegner war zu viel. Im Ausklang einige wunderbare Beispiele unserer menschlichen Mikadostäbchen!
In diesem Sinne: Gute Nacht!
Eure Camp-Orga